Aktuelles (03.08.2022):
Löschwasserversorgung im Raum Moritzreuth, Weiglathal und den Waldgebieten


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Die Juragruppe hat zur Schaffung eines weiteren Standbeines zur Sicherstellung der Wasserversorgung in der Gemeinde Hummeltal für die Ortsteile Moritzreuth, Neumühle und Weiglathal und zur Schaffung eines öffentlichen Trinkwasseranschlusses für die PWC-Anlage Weiglathal eine Fernwasserleitung von Hinterkleebach bis Weiglathal erstellt.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 1.450.000,-- € netto.

Die Ortsteile haben dadurch unmittelbaren Zugriff auf das größte Wasservorkommen Nordbayerns. Die Juragruppe fördert ihr Wasser aus zwei unabhängigen Wassergewinnungsgebieten. Dies ist zum einen die Hollfelder Mulde und zum anderen die Veldensteiner Mulde. Der Anschluss an die Juragruppe wurde durch eine Verbindungsleitung DN 250 ab Hinterkleebach über Moritzmühle, Neumühle bis zum Abgabeschacht Weiglathal bis zum Frühjahr 2022 realisiert. Die Versorgung erfolgt über den Hochbehälter Hohenmirsberg mit einem geodätischen Druck von 611 m ü. NN und einem Speichervolumen von 900 m³.

Bauabschnitt:

Der Bauabschnitt beinhaltete den Neubau einer Fernleitung DN 250 aus duktilem Gusseisen mit einer Länge von 3.230 Metern, von Hinterkleebach bis zum neu errichteten Abgabeschacht Weiglathal. Von diesem wird dann später weiter bis zur geplanten PWC-Anlage Weiglathal die Fernleitung verlängert.

Vom Abgabeschacht in Hinterkleebach ist die Fernleitung DN 250 GGG an Moritzreuth, Neumühle und Weiglathal vorbei bis zum Abgabeschacht Weiglathal nordwestlich des gleichnamigen Ortsteils verlegt worden.

Für die Versorgung der Ortsteile wurde je ein Abgabeschacht errichtet, von welchem aus das jeweilige Ortsnetz angeschlossen und über Druckminderer versorgt werden kann. Des Weiteren wurde bei jedem dieser Abgabeschächte zusätzlich ein Hydrant zur Entnahme von Löschwasser errichtet. Dadurch soll auch der Brandschutz für die angeführten Ortsteile deutlich aufgewertet werden.



Die Inbetriebnahme der Leitung erfolgt sobald eine Wasserabnahme über Endverbraucher erfolgt. Hier sind diverse Abnehmerstrukturen erst noch baulich zu schaffen. Dies wird 2023 erfolgen.

Um jedoch einer aktuell exorbitant hohen Waldbrandgefahr vorzubeugen, in einem Bereich in dem die Löschwasserversorgung als unzureichend für solche Schadenslagen bezeichnet werden muss, haben wir uns mit der Gemeinde Hummeltal entschlossen die Leitung vorübergehend für die Lösswasserversorgung in Betrieb zu nehmen.

Über diese Leitung können dann zeitlich unbegrenzt in der Stunde 50 m³ Wasser entnommen werden. Eigentlich müsste diese Löschwasserentnahme auf der besagten Leitung, aufgrund der gebauten Leitungsquerschnitte wesentlich volumengrößer sein.

Dass dies so noch nicht in der Menge möglich ist, hat damit zu tun, dass zwischen Hohenmirsberg und Vorderkleebach diese Leitung von einem Querschnitt DN 125 auf DN 300 aufgeweitet werden muss.

Hierzu steht die Planung kurz vor Abschluss. Mit der Umsetzung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Dann wird hier ein Mehrfaches entnommen werden können.

Hier weisen wir auf die gigantische Löschwasserversorgungsmöglichkeit der Juragruppe im Besonderen nochmals hin.

Wir halten diese gigantische Löschwasserversorgungsmöglichkeit, die die Juragruppe aufgrund ihrer Förderkapazitäten und ihres Wasserdargebotes vorhält, als Garant dafür, dass aufgrund von langen Trockenperioden und klimatischer Veränderungen wirksam geholfen werden kann.

Die Löschwasserbevorratung, für die über das gesamte Zentralnetz versorgten Bereiche, erfolgt über unsere zentralen Hochbehälter Adlitz und Hohenmirsberg, die ein Gesamtspeichervolumen von 3.900 m³ und eine Wasserspiegelhöhe von 542,50 m ü. NN und 611,00 m ü. NN haben.

Mit Hilfe einer installierten Behälterniveausteuerung wird gewährleistet, dass eine konstante Löschwasserreserve an jedem Hydranten von 2.000 m³ bevorratet bleibt.

Dieses Volumen reicht z.B. schon um zwei Feuerlöschkreiselpumpen mit 800 Litern Förderleistung in der Minute, 20 Stunden lang zu bedienen. Dies ist der Minimumwert, der an jedem Hydranten im Zentralnetz ansteht. In großen Teilen unseres Versorgungsgebietes, wie im Raum Pegnitz, sind z.B. über einen weiteren Hochbehälter mit einem Speichervolumen von 2.000 m³ zusätzlich nochmals 1.000 m³ an Löschwasserreserve vorhanden. Unser gesamtes Speichervolumen im Zentralnetz beträgt 7.550 m³.

Bei weiterem Bedarf können durch Zuschaltung der Brunnen Bronn (55 l/s) 198 m³/Stunde, Scherleithen (70 l/s) 252 m³/Stunde, sowie dem Brunnen Moggendorf (70 l/s) 252 m³/Stunde, den Speicherbehältern (195 l/s) insgesamt 702 m³/Stunde zugeführt werden.

Allein diese Zuführungsmenge ist schon ausreichend für ca. 14 Feuerlöschkreiselpumpen TS 8 mit 800 Litern Förderung in der Minute. Man kann mit „Fug und Recht“ hier von einer gigantischen, beinahe unerschöpflichen Löschwasserversorgung sprechen.

Dies ist unseres Erachtens für unser Versorgungsgebiet von enormer Bedeutung, aber auch für die ganze Region. Aufgrund der Trockenperioden wird nicht nur der Schutz von Mensch, Tier, Hab und Gut, sondern auch der Schutz unserer Naturräume mit unseren ausgedehnten Waldgebieten gewährleistet.

Der Feuerwehrführung des Landkreises Bayreuth haben wir unsere Leitungspläne und Leitungsdimensionen vor Jahren ausgehändigt.

Auch haben wir im Rahmen einer Inspektionsübung in Kirchahorn und Christanz darauf hingewiesen, dass etliche Abgabeschächte für Löschwasserentnahmen umgebaut werden müssen, um risikolos Löschwasser im Bedarfsfall entnehmen zu können.

Zum Problem wird bei solchen Löschwasserentnahmen aus unseren Schächten, dass der Förderschlauch der Feuerwehr für eine solche Entnahme am Schachtboden angedockt werden muss.

Sollte dieser Förderschlauch im Schacht, bei Aufdrehen des Schiebers zur Wasserabgabe, platzen, besteht für das Bedienpersonal im Schachtinneren sehr wahrscheinlich Lebensgefahr.

Weiter könnte der Schieber erst wieder verschlossen werden, nachdem der jeweilige Leitungsstrang abgesperrt und die Leitung leergelaufen ist. Bei Leitungsquerschnitten von 500, 400, 350 würden für das Leerlaufen Stunden vergehen.

Bei der Übungseinsatzbesprechung im Feuerwehrhaus Kirchahorn haben wir neben der Feuerwehrführung auch den damaligen Landrat Hübner darauf hingewiesen, dass eine Umrüstung solcher Schächte ein deutliches Mehr an Schutz für beinahe den halben Landkreis nach sich ziehen könnte. Meine damalige Anregung war, einen solchen Umbau als überörtliche Maßnahme durch den Landkreis umzusetzen.

Für das wirksame Bekämpfen von Wald- und Flächenbränden, gerade in diesen extrem trockenen, beinahe niederschlagslosen und heißen Wetterlagen, die wir gerade ertragen müssen, ist neben modernsten Feuerwehrfahrzeugen und Ausrüstungen vor allem Wasser das Bekämpfungsmittel Nr. 1.

Der Brand in der Sächsischen Schweiz führt uns das Riesenproblem großflächiger Brände bitter vor Augen. Über zusätzliche mögliche Löschwasserentnahmen wollen wir nochmals vorbeugend hinweisen. Schuldzuweisungen bei eintretenden Schadenslagen sind dann nicht sehr hilfreich.

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