Aktuelles:
Kooperationen mit der Landwirtschaft –
Zwischenfruchtanbau – Erfolg durch Nitratrückgang


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Mit einem neuen Projekt des Zwischenfruchtanbaus (Samen wird durch uns gestellt und bezahlt) und den bereits erzielten Erfolgen mit den Landwirtschaftskooperationen und Ausgleichszahlungen haben wir erreicht, dass die Nitratwerte rückläufig sind. In etlichen anderen Regionen Bayerns sind die Nitratwerte ständigen Steigerungen und Grenzwertüberschreitungen unterworfen. Geltender Grenzwert nach Trinkwasserverordnung: 50 mg/l.


Die Nitratwerte liegen an allen drei Brunnen weit unter dem Grenzwert.
Bereits 1987 schließt die Juragruppe, als einer der ersten Wasserversorger in Bayern, Kooperationsvereinbarungen mit den in den Wasserschutzgebieten tätigen Landwirten ab. Seit dieser Zeit wurden für Ausgleichszahlungen und freiwillige Beratungsleistungen über 1,8 Millionen € aufgewendet.


Zu den Erfolgen beim Nitratrückgang führt das Fachbüros Geo Team, Herr Dr. Hartmann wie folgt aus:

Kooperation der Juragruppe mit der Landwirtschaft erfolgreich!
Zwischenfrüchte sind ein wesentlicher Baustein für den Grundwasserschutz und die Erosionsvermeidung. Aber welche Sorten und Mischungen passen am besten zu welchem Standort? Diese und weitere Fragen zur Anbautechnik wurden anlässlich der Feldbesichtigung in Stechendorf am 13.10.2017 rege diskutiert.

Die 20 Landwirte und Vertreter der Juragruppe, der Behörden und des mit der Beratung beauftragten Fachbüros GeoTeam aus Bayreuth waren sich einig, dass Zwischenfrüchte immer angebaut werden sollten, wenn dies witterungs- und fruchtfolgebedingt möglich ist.

Die Kooperation mit den Landwirten, die Nutzflächen in den Wasserschutzgebieten bewirtschaften, begann bereits 1987. Seit dieser Zeit leistet die Juragruppe freiwillige Prämien für Maßnahmen, die über die fachrechtlichen Bestimmungen hinausgehen. So gibt es zum Beispiel auf den leichten Böden umso höhere Prämien, je geringer der Restnitratgehalt im Boden ist, der im Spätherbst gemessen wird. Um eine optimale Ergänzung zum staatlichen Kulturlandschaftsprogramm KULAP sicherzustellen, wurde die Vereinbarung 2003 angepasst.

Seit 2015 wird zusätzlich kostenfrei Saatgut für Zwischenfrüchte, Energiegräser, Blühmischungen, sowie für die Umwandlung von Acker in Grünland für 5 Jahre bereitgestellt, um die Akzeptanz grundwasserschonender Anbauverfahren zu verbessern. In Absprache mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaftsamt und Forsten Bayreuth wurde zudem eine Prämie für „optimierten Maisanbau“ ausgelobt.

Diese Angebote sind nicht auf das Wasserschutzgebiet beschränkt, sondern wurden nach Absprache mit dem Bauernverband auf das gesamte Einzugsgebiet der Tiefbrunnen Scherleithen und Moggendorf ausgedehnt.

2016 und 2017 wurde jeweils für etwa 50 ha Zwischenfruchtsaatgut ausgegeben. Gewählt werden konnte Senf, Ölrettich, eine Greening-fähige Mischung (Rauhafer, Senf, Ramtil), eine Mischung ohne Kreuzblütler (Phazelia, Ramtil, Koriander, Öllein) und eine Gräsermischung zur Futternutzung. Außerdem wurden etwa 7 ha Acker in Grün-land umgewandelt.

Nicht zuletzt konnte das gemeinsam mit der Regierung von Oberfranken initiierte Pi-lotprojekt „Etablierung der Silphie unter Deckfrucht Mais in der Nördlichen Frankenalb“ erfolgreich gestartet werden. Damit soll die Eignung dieser umweltschonenden Dauerkultur sowohl für die Erzeugung von Biogas-Gärsubstrat, als auch für die Tierfütterung genauer untersucht werden.

Dies bleibt nicht ohne Wirkung: Die Restnitratgehalte in den Böden sind heute deutlich geringer als vor Beginn der Kooperation. Auch die Nitratgehalte im Trinkwasser zeigen sinkende Tendenz. Bei der letzten Untersuchung am 20.6.17 wies der Tiefbrunnen Bronn einen Nitratgehalt von nur 9 mg/l, der Tiefbrunnen Scherleithen einen Nitratgehalt von 28 mg/l und der Tiefbrunnen Moggendorf von 25 mg/l auf.

Die Rückläufigkeit der Nitratwerte ist ein riesiger Erfolg. Nachrichtlich hatten wir im Bereich der Brunnen Scherleithen und Moggendorf schon Werte von über 30 mg/l. Der Grenzwert in der Trinkwasserverordnung beläuft sich wie bereits erwähnt auf 50 mg/l.


Obwohl sich der Klimawandel bereits bemerkbar macht, zeigt sich, dass ein erfolgreiches Miteinander auch die zukünftigen Herausforderungen meistern wird. Trinkwasser ist schließlich unser wichtigstes Lebensmittel!

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